Die Natur ist überwältigend und schön, kraftvoll und in stetiger Veränderung. In dem Essay Natur (1836) beschreibt der amerikanische Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson die Vielfalt und Schönheit von Landschaft, Tier, Pflanzen und Gewässern. Wir sind einerseits von ihr abhängig, um zu essen, um uns zu kleiden und um zu wohnen und andererseits dient sie auch als Inspirationsquelle für Handwerk, Kunst und Architektur. Doch was wir der Natur entnehmen, sollten wir schätzen und pflegen, wir sollten uns dem Gefüge und der Bedeutung aller Einzelteile bewusst werden - es ist der Ursprung des Naturschutzgedankens.
Textfragmente aus Emersons Essay Natur werden den hier ausgestellten Fotografien zugeordnet. Dabei werden Sie aus dem Textzusammenhang genommen und stehen als einzelne Gedanken mit den Bildern im Austausch. In den Fotografien greifen Architektur und Natur ineinander: Wir bauen in unberührter Landschaft, um zur Ruhe zu kommen. Wir bauen Formen, die inspiriert von der Natur sind. Wir zeigen Pflanzen in Botanischen Gärten, die benannt und geordnet worden sind. Wir halten uns die meiste Zeit in Innenräumen auf undbringen Pflanzen in unsere Wohnungen. Muss man sich auch von der Natur entfernen, um sie zu bewahren? Wie viel Natur brauchen wir zum Leben? Wie können wir in der alltäglichen Konformität aus der Natur Kraft schöpfen? Inwieweit ist die Natur vom Menschen formbar? Wo ist die Grenze zwischen Ökonomisierung und Bewahrung? Können wir unsere Einzigartigkeit mehr schätzen, wenn wir die Ver- gänglichkeit der Natur betrachten? Wie ist das Verhältnis zwischen dem Beobachter und zu beobachtetem Schauspiel? Nur der Mensch hat Vergangenheit und Zukunft im Blick.


